YOGA und Weiblichkeit. Ein Interview mit Yogalehrerin Gina Capitoni aus Köln

Liebe Gina. Schön , dass ich dich dafür begeistern konnte ein paar Fragen für ayur:beauté zu beantworten. Ich finde ja, du bist eine wahnsinnig inspirierende Yogalehrerin mit ganz viel Grazie und einer etwas mystischen, sehr modernen Aura. Ich habe dich in Köln kennengelernt, wo du lebst und auch zum größten Teil unterrichtest. Vielleicht magst du uns erzählen seit wann du Yoga praktizierst und wie du deinen Stil beschreibst ?

Meine Yoga-Praxis ist eine kontinuierliche Suche und Neugierde,

eine Art des Ausdrucks und der Selbsterfahrung. Ich habe in den

letzten 20 Jahren viele verschiedene Formen von Tanz, Yoga,

Atemtherapie, Meditation und Hormonyoga gelernt und gelebt.

Ich bin seit 2009 Schülerin und seit 2015 Lehrerin. Momentan

bilde ich mich in Katonah und Kundalini Yoga fort. Ich arbeite

Privat oder auch in Workshops mit Menschen, die unter

hormonellen Beschwerden/Migräne leiden.

Mein Unterricht ist immer eine Mischung aus dem Vinyasa Yoga,

Kundalini-, Katonah und Yin Yoga. Ich sehe meine Arbeit als einen

Webteppich aus Form und Struktur als auch freien und fließenden

Elementen. Musik spielt eine wichtige Rolle, ich lege viel Zeit und

Leidenschaft in meine Playlists und stimme die Bewegungen

darauf ab.

Da ayur:beauté gezielt Frauen auf ihrem Weg zu mehr Balnace und Schönheit von Innen nach Außen fördern möchte, inwiefern schlägst du hier die Brücke vom weiblichen Körper zu Yoga?

Uterus besitzen und monatlich einen Zyklus durchleben) die Yogapraxis

an die Zyklus-Phasen anpassen. Es ist eine Bereicherung, mehr Wissen

um den eigenen Körper und die vier Zyklus-Phasen zu erlangen - und

auch das Yoga so anzupassen, dass es uns unterstützt.

Ich denke da sofort an hormonelle Beschwerden, Migräne, PMS etc? Wie kann Yoga dabei helfen​?

Wenn wir dieses Wissen, wie oben erwähnt anwenden, können

Beschwerden wie etwa PMS (Premenstruelles Syndrom) und Symptome

wie Migräne gelindert und vorgebeugt werden. Häufig sind

Kopfschmerzen und/oder Migräne hormonell bedingt. Beispielsweise

können wir in der Zeit vor der Periode (und auch während der Periode)

einen Gang zurück treten, in allen Lebensbereichen und auch auf der

Matte. Dafür nach der Periode bis und um den Eisprung herum wieder

mehr Gas geben. Bestimmte Asanas einbauen oder weglassen. Genauso

wie Atemübungen... es macht mir große Freude, da viel auszuprobieren,

noch mehr zu lernen und für meine Kund:innen eine passende indivuelle

Praxis zu erstellen!

Siehst du einen Trend in der Yogawelt, vor allem unter Frauen?

Was denkst du brauchen wir zur Zeit meisten?

Ich habe in den 13 Jahren, die ich in der Yoga-Blase verbringe viele Trends

gesehen, immer wieder kritisch betrachtet und viele bestimmt auch mit

gemacht. Ich sehe aber einen deutlich positiven Wandel, dass es sich

langsam weg bewegt von einem ‘’Sexy Sweaty Power Flow’’ Trend (der

sicherlich durch Instagram noch verstärkt wurde) hin zu mehr

Wertschätzung, zu Meditation und den Vorteilen für die geistige Stärke/

bzw. Ruhe.

Gibt es etwas, dass du dir wünscht?

Ich Wünsche mir, dass wir diese Wertschätzung noch mehr nähren und

für uns selbst sowie für unsere Schüler:innen ein Verständnis für die

geistige Gesundheit und Pflege (für das Nervensystem) ans Herz legen.

Die Flexibilität und Kraft sollte ganzheitlich unterstützt werden, sonst ist

es kein Yoga!

Darüber hinaus, hoffe ich auch einen Wandel in der Anerkennung für

erfahrene und gut ausgebildete Yoga Lehrer:innen. Auch in der Yogawelt

herrscht viel ‘’Ellbogen’’-Verhalten und Missgunst. Schlechte Bezahlung

und Konkurrenz sind zwei Aspekte, die sich leider immer noch nicht

genug verändert/gebessert haben. Wir brauchen Anerkennung,

Transparenz und Ehrlichkeit!

Danke für deine ehrlichen Worte liebe Gina. Ich freue mich deine Reise weiterzubegleiten und ayur:beauté fühlt sich geehrt, dass du deine Gedanken mit uns geteilt hast.